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Chenille

Chenille ist ein Garn mit samtiger Optik und Haptik, das aus Wolle, Baumwolle oder Kunstfasern hergestellt wird. Das Garn wird aus einem Gewebe in schmalen Streifen herausgeschnitten und dann die Schussfäden für die samtige Haptik beschnitten. Der Begriff Chenille stammt aus dem Französischen und bezeichnet „Raupe“.

Erfinder der ersten Chenille-Herstellungsmaschine war im Jahre 1918 Emil Meißner aus Zeitz. Weltweit führender Hersteller von echter, hochwertiger Chenille und Frottier mit Chenillebordüren ist die Firma Feiler in Hohenberg an der Eger, die in Deutschland ziemlich unbekannt ist, bei 90 Prozent der japanischen Frauen – so eine Umfrage – aber als Inbegriff für Chenille gilt. Billige Chenille-Qualitäten kommen meist aus Asien.

Geschichte: Im 18. Jahrhundert wurde Chenillegarn vor allem als Stickgarn benutzt, in Frankreich auch für Seidengewebe und Brochés. Heute wird Chenillegewebe vor allem als schwerer Vorhangstoff und als Möbelbezugsstoff verwendet. In der Bekleidungsindustrie wird Chenille für Schals, Pullover, Jacken, Mützen, aber auch für Badeartikel verwendet.

Stricken mit Chenille: Chenillegarn ist wegen der samtartigen Oberfläche des Fadens kompliziert zu verarbeiten. Am besten strickt man es glatt rechts. Für die Hin- und Rückreihen sollte jeweils ein anderes Knäuel genommen werden, da sich sonst das Strickstück leicht in eine Richtung verzieht. Anfänger sollten erst etwas üben, bevor sie sich an das reizvolle Material wagen.

Eigenschaften: Das reißfeste Garn sorgt bei Chenille-Stoffen für eine ausgesprochen hohe Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit. Aufgrund dessen eignet sich der Stoff daher auch so hervorragend für die Herstellung schwerer Vorhänge und edler Polsterbezüge. Edel und hochwertig ist Chenille nicht nur aufgrund der langlebigen Faserqualität. Beliebt sind Stoffe mit Chenille-Garn unter anderem wegen ihrer weichen, flauschigen Haptik, die den feinen Florhärchen zu verdanken ist. Außerdem schimmern die Stoffe samtartig und wirken daher äußerst glamourös.

Waschen: Chenille-Stoff sieht edel und damit auch empfindlich aus, ist jedoch in puncto Pflege realtiv robust und strapazierfähig. Viele Stoffe mit Chenille können ohne weiteres bei 40 Grad Celsius in der Normalwäsche waschen. Da Chenille zumeist mit anderen Fasern gemeinsam zu Stoffen verarbeitet wird, hängt es von der Kombination ab, wie pflegeleicht das Material ist. Achten Sie deswegen unbedingt auf die produktspezifische Pflegeanleitung.

Trocknen: Ob der Stoff im Wäschetrockner getrocknet werden darf, hängt ebenfalls davon ab, aus welchen Materialien er sich zusammensetzt. In der Regel ist Chenille trocknergeeignet, aber immer erst einen Blick auf die Auszeichnung werfen.

Bügeln: Zwar ist Bügeln grundsätzlich möglich, allerdings nur mit mäßiger Hitze. Chenille ist eine synthetische Faser und verträgt daher hohe Temperaturen nicht so gut.